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Zwischen den Welten

Autorenbild: Dennis VorbergDennis Vorberg

Als 43-jähriger Sohn eines deutschen Vaters und einer philippinischen Mutter habe ich ein Leben zwischen den Kulturen geführt. Mein Name klingt deutsch und hat mir viele Türen geöffnet, doch sobald ich vor den Menschen stand, war ich wieder der „Ausländer“. Dies ist die bittere Realität, mit der ich aufgewachsen bin und die mich bis heute begleitet.

Meine Mutter hat über 40 Jahre als Krankenschwester in Deutschland gearbeitet. Ihre Hingabe und ihr unermüdlicher Einsatz für andere Menschen sind beispielhaft. Mein Vater und sie haben mir wundervolle Werte vermittelt – Respekt, Toleranz, und die Bedeutung harter Arbeit. Ich bin stolz, Deutscher zu sein, und trage diese Werte mit großem Stolz. Doch der Weg war nicht immer leicht.


Schon in meiner Kindheit wurde ich mit Vorurteilen und Rassismus konfrontiert. In der Schule war ich oft das Ziel von Hänseleien und Mobbing. Kommentare wie „Warum siehst du so aus?“ oder „Woher kommst du wirklich?“ gehörten zum Alltag. Diese Worte trafen mich tief und hinterließen Spuren, die bis heute schmerzen.

Im Berufsleben setzte sich diese Erfahrung fort. Mein Name klang zwar deutsch und ermöglichte mir Vorstellungsgespräche, doch sobald ich den Raum betrat, änderte sich die Stimmung. Plötzlich war ich nicht mehr der Bewerber mit den guten Qualifikationen, sondern der „Ausländer“, der nicht ganz ins Bild passte. Kommentare wie „Ihr Deutsch ist aber gut!“ verdeutlichten mir, dass ich trotz meiner Herkunft und Erziehung nie ganz akzeptiert wurde.


Doch ich habe nie aufgegeben. Meine Eltern haben mir beigebracht, stolz auf meine Wurzeln zu sein und mich nicht unterkriegen zu lassen. Diese innere Stärke hat mir geholfen, mich durchzusetzen und meinen eigenen Weg zu gehen. Ich habe gelernt, dass meine Vielfalt eine Stärke ist und dass ich mich nicht für meine Herkunft schämen muss.

An alle Einwanderer möchte ich folgendes sagen: Integrität und Dankbarkeit sind entscheidend. Dieses Land bietet uns die Chance, unsere Heimat und unser Zuhause zu finden. Es ist unsere Verantwortung, uns zu integrieren, die Sprache zu lernen und die Kultur zu respektieren. Aber wir dürfen auch nicht zulassen, dass Rassismus und Fremdenhass unsere Träume zerstören.


Wir müssen uns solidarisieren und zusammenstehen. Der Kampf gegen Rassismus und Fremdenhass ist noch lange nicht gewonnen. Jeder von uns trägt die Verantwortung, diese Gesellschaft zu verändern. Wir müssen hinschauen, aufstehen und für eine Welt kämpfen, in der jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft respektiert und akzeptiert wird.

Aber ich muss auch zugeben, das viele Ausländer es uns nicht leicht machen. Sie treten dieses Land "meine Heimat" mit Füßen. Sie benehmen sich unter aller Sau und zeigen keinerlei Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür das sie hier einen sicheren Zufluchtsort gefunden haben und die Chance haben sich hier etwas neues aufzubauen. Gebt diesem Land etwas zurück und respektiert meine Heimat, denn nur so funktioniert Integration!

Ich hoffe, dass wir eines Tages in einer Welt leben, in der Vielfalt gefeiert und nicht bekämpft wird. Bis dahin werde ich weiterkämpfen – für mich und für eine bessere Zukunft für uns alle.



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